Traumafortbildung beim FIRST RESPONDER

Das Ziel des First Responders ist es, durch erweiterte Erste-Hilfe-Maßnahmen das sogenannte therapiefreie Intervall bis zu Eintreffen des Rettungsdienstes zu überbrücken. Somit kann einem Patienten in Not schnell und qualifiziert geholfen werden. Um darauf gut vorbereitet zu sein, bedarf es nicht nur hochwertiger medizinischer Ausrüstung, sondern vor allem auch der notwendigen Ausbildung.

 

Beim jüngsten Ausbildungsabend ging es abseits vom „normalen“ Übungsdienst etwas härter zur Sache: Juri Neumann von der Fernspählehrkompanie 200 der Bundeswehr bereitete zusammen mit Jürgen Batek eine spezielle Trauma-Ausbildung vor, welche gezielt auf Rettungsdiensteinsätze bei besonderen Einsatzlage (REBEL) zugeschnitten war. Hierzu existiert vom bayrischen Innenministerium eine Handlungsempfehlung über die notwendige Ausrüstung und die richtige Einsatztaktik, die die Grundlage der Ausbildung darstellte.

 

Tourniquets zum Abbinden von Extremitäten, hämostatische, also blutungshemmende Wundauflagen und spezielle Pflaster für Thoraxverletzungen können im Notfall Leben retten. Während es in einem theoretischen Teil zunächst um das Kennenlernen dieser neuen Ausrüstungsteile, die nun auch für den First Responder beschafft werden, ging, wurden die Materialien im praktischen Teil unter sehr realistischen Bedingungen angewendet. Die praktischen Einsatzübungen waren an die geänderten Sicherheitslagen angelehnt und forderten dementsprechend unser Team.

 

 

Nach einer Explosion in einem Gebäude sind viele Menschen verletzt worden und müssen dringend versorgt werden. Erschwerend kommt hinzu, dass der Bereich stark verraucht und immer noch nicht sicher ist. Also muss schnellstens damit begonnen werden, die Patienten aus dem gefährdeten Bereich zu retten und an einer sicheren Patientenablage die Verletzten zu sichten und dementsprechend zu behandeln. Die Gruppe für realistische Notfalldarstellung des BRK unter Leitung von Horst Stöckel ließ dabei durch die absolut realistisch geschminkten Patienten alle Teilnehmer schnell vergessen, dass es sich eigentlich nur um eine Übung handelte. Entsprechend hoch, und damit auch für echte Einsätze lehrreich, waren Stresssituation und Übungsdynamik.

 

Das zweite Szenario des Abends stellte die First Responder ebenfalls vor einige Herausforderungen: in einem völlig dunklen Kellerraum galt es, mehr als 10 Verletzte mit Schuss- und Stichwunden im Team zu versorgen.

 

Nach vier Stunden nahm die einmalige und absolut lehrreiche Ausbildung ihr Ende. Insgesamt wirkten 25 Personen als Teilnehmer, Ausbilder oder Notfalldarsteller mit. Auch wenn solche Einsätze zum Glück nicht im direkten Aufgabenbereich der Ersthelfergruppe liegen, waren sich alle bewusst, dass man trotzdem jederzeit in eine Situation kommen kann, in der es darauf ankommt, das Geübte schnell und sicher anzuwenden. Darauf sind die First Responder nun vorbereitet.