Schwerer Verkehrsunfall als Übungszenario

Nicht um einen Ernstfall, sondern um ein wohldurchdachtes Übungsszenario im Rahmen der Feuerwehr-Aktionswoche handelte es sich, als letzten Samstag gegen 16 Uhr die Sirenen in Freudenberg-Wutschdorf  sowie im Gemeindegebiet Schnaittenbach heulten. Kreisbrandinspektor Fredi Weiß hatte mit dem Führungsteam der Feuerwehr Schnaittenbach und Freudenberg Wutschdorf ein in der Realität durchaus mögliches Übungsgeschehen vorbereitet.

Die Alarmmeldung der Einsatzzentrale der Feuerwehr Amberg lautete „Verkehrsunfall mit eingeklemmten Personen, Personen werden  vermisst, Betriebsstoffe verunreinigen Gewässer“. Die mit der Feuerwehr Freudenberg-Wutschdorf nach und nach am angenommenen Unglücksort auf der Staatsstraße 2399 zwischen Mertenberg und Hainstetten eintreffenden Wehren aus Kemnath a. B., Holzhammer, Neuersdorf und Schnaittenbach mit insgesamt neun  Fahrzeugen erhielten von Kreisbrandinspektor Fredi Weiß die Information, dass zwei PKW zusammengestoßen und durch den heftigen Anprall jeweils zwei Personen in den beiden Fahrzeugen eingeklemmt waren.

 

Vom ansprechbaren Fahrer eines der beteiligten PKW’s, der sich überschlagen hatte und kopfüber an einem Baum zum Stehen gekommen war, erfuhren die Einsatzkräfte, dass das Fahrzeug mit insgesamt vier Personen besetzt war, wovon zwei das Fahrzeug aus eigener Kraft verlassen konnten, aber an der Unfallstelle nicht auffindbar waren. Es galt also, parallel zu den Rettungsmaßnahmen eine Personensuche im angrenzenden Wald zu organisieren. Weitere Aufgaben bestanden darin, zwei Behälter mit Altöl, die einer der beiden verunfallten PKW’s auf einem Anhänger mitgeführt hatte, zu bergen und bereits in ein angrenzendes Gewässer gelaufenes Öl zu binden sowie einen Landeplatz für einen Rettungshubschrauber vorzubereiten und auszuleuchten.
Karl Hottner als Zugführer der Feuerwehr Schnaittenbach fungierte als Einsatzleiter und machte sich umgehend daran, in Absprache mit den Gruppenführern der eintreffenden Fahrzeuge den Schadensraum zu gliedern und Einsatzabschnitte zu bilden. Die Feuerwehren aus Freudenberg-Wutschdorf und Schnaittenbach  befreiten mittels hydraulischer Rettungsgeräte die eingeklemmten Personen aus ihren Fahrzeugen wobei die Feuerwehr aus Freudenberg zusätzlich einen Verletztensammelplatz organisieren und mit den ausgebildeten Sanitätern betreuen musste.  Bei einem der beiden verunglückten Fahrzeug bestand die besondere Schwierigkeit darin, dass es aufgerichtet an einem Baum lehnte und deshalb nur unter Zuhilfenahme einer Rettungsplattform in der Höhe gearbeitet werden konnte. Die Feuerwehren Kemnath, Holzhammer und Neuersdorf übernahmen die Suche nach den vermissten Personen, die Bergung der Ölfässer und die Verkehrsabsicherung.
Nachdem alle Einsatzaufträge abgearbeitet waren, trafen sich die eingesetzten Kräfte beim nahegelegenen Buchbergparkplatz zur Endbesprechung. Kreisbrandinspektor Fredi Weiß und Kreisbrandmeister Peter Meßmann zollten den Feuerwehrmännern und –frauen großes Lob für die gezeigte Einsatzbereitschaft. Es verstehe sich von selbst, dass es bei jedem Einsatz und bei jeder Übung Ansatzpunkte für Verbesserungen gebe, aber letztendlich wurden alle Aufträge umsichtig und ohne Probleme gelöst. Besonders wichtig sei bei größeren Schadenslagen die von Einsatzleiter Karl Hottner richtigerweise durchgeführte Bildung von Einsatzabschnitten und eine ständige Rückmeldung der Gruppenführer an die Einsatzleitung, wie der Stand der einzelnen Einsatzaufträge ist. Insgesamt seien die gestellten Aufgaben mustergültig gelöst worden.
Weiß dankte den insgesamt etwa 70 eingesetzten Kräften für ihre Bereitschaft zur  Weiterbildung und Vertiefung des Kenntnisstandes sowie allen Kameraden, die bei der Vorbereitung der Einsatzübung mitgewirkt haben, insbesondere dem 2. Kommandanten der Feuerwehr Freudenberg Armin Daubenmerkl, der Ortsgruppe Amberg des Technischen Hilfswerkes sowie der Feuerwehr Amberg die bei der Beschaffung der Unfallfahrzeuge und bei der Vorbereitung des Unfallortes mitgewirkt und dadurch einmal mehr eine gute Zusammenarbeit demonstriert habe. Bürgermeister der Stadt Schnaittenbach Sepp Reindl, der bei der Übung ebenso von Anfang an dabei war konnte am Schluß sein Lob allen aussprechen und dankte den eingesetzten Kräften, dass alle sowohl bei Übungen als auch bei Ernstfällen stets zur Stelle sind und die bestmögliche Leistung zeigen und fügte den Wunsch an, dass das abgearbeitete Übungsszenario nie im Ernstfall bewältigt werden muss.