Den Atemschutznotfall trainiert
Atemschutzgeräteträger sind die Speerspitze bei einem Brandeinsatz, wenn es zum beispielsweise bei einem Wohnungs- oder Zimmerbrand darauf ankommt, dass Feuerwehrmänner und - Frauen unter Atemschutz im Innenangriff das Feuer bekämpfen oder im schlimmsten Fall Personen in Räumen mit „Nullsicht“ durch die Verrauchung finden und retten müssen. Da der Brandeinsatz bei den Feuerwehren aber einen geringen Teil der Einsätze ausmacht und es überwiegend um technische Hilfeleistung geht, gilt es gerade die Atemschutztruppe durchgehend weiter auszubilden. So haben wir uns speziell dem Thema des Atemschutznotfalls gewidmet, um genau dieses Wissen zu erweitern, wenn es zu einem Notfall im Innenangriff kommt und es darum geht, den eigenen Kameraden zu retten. Dazu wurden die Experten vom MST Safety gebucht und man setzte einen Ausbildungssamstag in Freudenberg für die gemeindlichen Atemschutzträger an. Das Team um Geschäftsführer Marco Migliaccio behandelte dann dieses Thema intensiv. In einem theoretischen Unterricht von knapp 2,5 Stunden wurde der Atemschutznotfall und wie es dazu kommen kann, genauer ausgearbeitet. In zwei Gruppen geteilt wurde unter anderem ein Atemschutznotfall aufgearbeitet, welcher am 06.12.2015 bei der FF Manne aufgrund einer Verkettung von "Fehlern" einem 31-jährigen Atemschutzträger leider das Leben gekostet hatte. Diese Eindrücke brachten auch nahe, wie ernst und vor allem wichtig eine fundierte Ausbildung und die Kommunikation im Team ist, um erfolgreich solche Szenarien abarbeiten zu können. In der Praxisausbildung wurden dann die Kameraden in unterschiedlichen Situationen geschult. In einigen Stationen wurden die Kameraden langsam an die Luftnot herangeführt und mussten sich so vom steigenden Stress, dennoch mit einem kühlen Kopf, richtig verhalten. Richtig verhalten hieß in diesem Fall, dass sich der Atemschutzträger nicht vor Panik die Maske vom Kopf nimmt, was im Ernstfall durch das Einatmen der giftigen Brandgase, schlimme Folgen hätte, sondern die mögliche Ursache gesucht und der Fehler behoben wird. Bei den Einsatzübungen galt es dann auch im Praktischen einen verunfallten Atemschutztrupp zu retten. Auch hier merkte man schnell, dass die bisherigen Vorstellungen einen verunfallten Kameraden mit nur einem Trupp zu retten, an die Grenze stieß und man doch weiteres Personal benötigt. Die Kommunikation, das Selbstretten und die Rettungstechniken standen hier besonders im Vordergrund. Die beiden Kommandanten Armin Daubenmerkl und Peter Meßmann waren begeistert von dem Wissensdurst der eigenen Mannschaft und dem hohen Niveau dieser Ausbildung. Eingeräumt wurde aber auch, dass man hier die Ausbildung nur als Grundbaustein sehen kann und intensiv an einem sicheren Konzept für die eigenen Atemschutzgeräteträger arbeiten muss. Die Teilnehmer aus Feuerwehr Freudenberg-Wutschdorf, welche im Bereich Atemschutz von der Feuerwehr aus Lintach unterstütz wird und einem Gastteilnehmer von der FF Hirschau, zeigten sich bei der Feedbackrunde am Schluss ebenso begeistert und nahmen viel Nützliches aus der Ausbildung auf.